Wie alles angefangen hat …
Eine ganz persönliche Meinung – in vielen Worten zusammen gefasst.
Uns jungen Caterham-Fahrern – jung im Sinne von erst seit kurzem in der Szene – war nach dem Jahrestreffen 2006 in der Pfalz irgendwie klar, dass wir einen Markenclub als Gegenpol zur Seven IG in Deutschland brauchen.
Die Frage, die ich mir immer gestellt habe, war: „Bin ich wirklich der Erste, der auf die Idee kommt, einen Caterham-Markenclub – analog zum englischen Lotus Seven Club – zu gründen?“
Erst später, als sich in unserem Club auch die alten Hasen – alt im Sinne von schon lange in der Szene – eingefunden hatten, erfuhr ich, dass Richard Speelberg schon vor langer Zeit der „ersten“ Caterham Club gegründet hatte und bis zu seinem Tode auch mit viel persönlichem Einsatz in ganz Deutschland führte. Der Club ist immer noch im Vereinsregister eingetragen und chronologisch der 1. Caterham (und Lotus 7) Club.
Also gründeten im Dezember 2006 7 Seven-Verrückte mit Hilfe von Frauen und Kindern den „Caterham Car Club Deutschland“ und nach zähem Ringen mit dem Amtsgericht – und dem glücklichen Umstand, ein Fördermitglied aus Hamburg zu haben – wurde auch der Zusatz „Deutschland“ genehmigt.
Eine Homepage wurde eingerichtet und eine Sammlung technischer Unterlagen erstellt – aber nur für Mitglieder – man wollte schließlich einen Mitgliedervorteil darstellen.
Und so kam es schon zum ersten Gnatsch, wenn ein Vorstandsmitglied die Unterlagen für einen elektronischen Tacho benötigte, er selbst aber nur einen mechanischen Tacho in seinem Caterham hatte … und die Unterlagen wegen „nicht funktionierender“ Zugriffsrechte leider nicht heruntergeladen werden konnten.
Es folgten Rücktritt, Austritt, Verbot der Verwendung aller Wort- und Schriftstücke (Urheberrecht).
Danach war erst einmal lange Zeit Ruhe und stetiges Wachstum des Vereins.
2009 knüpfte ich nach dem Besuch 2008 Kontakt zum englischen Lotus Seven Club und wurde freudestrahlend als Area Repräsentant Deutschland nominiert.
Den englischen Club gibt es sein 1983 – hatte kein Deutscher jemals vorher versucht, die deutschen Mitglieder im englischen Club zu vertreten?
Nein!!!
2011 wurde dann das erste Magazin „Tiefflieger“, ein Markenclubmagazin in Anlehnung an das englische „Lowflying“ gedruckt, das, um das finanzielle Risiko nicht dem Verein aufzubürden, finanztechnisch außerhalb des Vereins ins Leben gerufen wurde.
2013 konnte ich dann den Club animieren, mit Zelt, Anhänger, Tee und kalten Getränken uns auf Schloss Dyck zu präsentieren. Die Steigerung war dann 2014, als wir daraus das erste internationale Caterham-Treffen auf Schloss Dyck machten.
Dann kam plötzlich aus dem neuen Vorstand der Wunsch auf, den Verein in Lotus Seven Club Deutschland umzubenennen. Hierzu wurden Gerüchte an mich ran getragen, Caterham Cars mag es nicht, wenn sich unser Verein Caterham Car Club nennt. Also wurden – auf allgemeinen Wunsch eines einzelnen – die Umbenennung etwas undeutlich in die Einladung zur Mitgliederversammlung verpackt (nicht Vereins-Regelkonform zur Satzungsänderung eingeladen!!!) und auf der MV beschlossen. Gesagt, getan, der Lotus Seven Club Deutschland war geboren und als Initiator zog man sich dann aus dem Vorstand wieder zurück.
So waren Heiko und ich plötzlich wieder ganz allein im (aktiven) Vorstand – mit der ganzen Arbeit.
Als dann auch noch 2016 die Planung für die 60-Jahr-Feier in England darauf hinauslaufen sollte, nur einen engen Kreis (12 Zimmer) aus Deutschland unter dem Mäntelchen der Verschwiegenheit für Clubmitglieder zu verteilen und das Versprechen, für Trailer-Gespanne am Hafen Parkmöglichkeiten zu organisieren, ins Wasser fiel, war mir klar, dass das nicht mehr mein Verein war.
Es war Zeit, die Notbremse zu ziehen.
Also wurde auf der Mitgliederversammlung 2017 vereinsregelkonform die Rückbenennung in „Caterham Car Club Deutschland e.V.“ in die Tagesordnung aufgenommen sowie der Folgepunkt der nicht turnusmäßig anstehenden Neuwahl des Vorstandes.
Da das niemand ernst nahm, kam es wie es kommen musste/sollte, die „Lotus“-Anhänger stimmten gegen die Rückumbenennung des Vereins und Heiko und ich traten anschließend von unseren Posten als Vorsitzende zurück.
Dass bedeutete Neuwahlen, aber die „Lotus“-Anhänger brachten bei der anstehenden Neuwahl keinen eigenen Vorstand zustande …
Aber sie schafften es, mir der Area-Status bei englischen Club per Telefon-Call abzuerkennen und jemand anderes auf diesen Posten zu setzen.
Im gleichen Atemzug gründete ich an diesem Abend an der Bar wieder einen CATERHAM CAR CLUB. Es dauerte zwar bis zur Eintragung diesmal etwas länger, weil neue Besen im Registergericht die Satzung dreimal umkrempelten, aber wir haben es geschafft – und die Zusammenarbeit mit CATERHAM DEUTSCHLAND, die wir zwischenzeitlich aufgebaut hatten, ist einfach spitze.
Zwischenzeitlich bin ich auch wieder Area-Repräsentant Germany, habe wieder Zugriff auf das Postfach Germany bekommen (ulkig, 4 Jahre gingen dort Mails ein, keine wurde beantwortet) und treffe mich regelmäßig – wenn auch nur überwiegend virtuell – mit den anderen Area-Repräsentanten des zwischenzeitlich von Lotus 7 Club in Caterham & Lotus 7 Club umbenannten Clubs.
Übrigens, noch ein Thema:
Wir, der Caterham Car Club, haben als erster Club die Erlaubnis erhalten, nicht nur in Dartford die Montage zu besichtigen – das gab es schon in früheren Jahren – wir durften als erster Club das Werk in Westbury, die Caterham-eigene Chassis-Fertigung zu besichtigen. Das ist der Vorteil, wenn man ein „Caterham“ Car Club ist.